Pfleger Michael, wie sind Sie auf das Trainingsprogramm der DRV aufmerksam geworden?
Durch meine Arbeit als Pfleger in der Rehaklinik Miriquidi habe ich mit einigen Patienten zu tun, die präventiv mehr für ihren Körper tun möchten. Daraufhin wollte ich nun einmal persönlich testen, wie eine Anmeldung und das Präventionsprogramm selbst überhaupt abläuft, um den Patienten auch Auskunft zur Beantragung geben zu können.
RV Fit zeichnet sich ja vor allem durch die einfache Beantragung und komplette Kostenübernahme durch die DRV aus. Wie lief die Anmeldung dann tatsächlich ab?
Besonders durch die aktuelle Situation haben viele Menschen Schwierigkeiten einen Hausarzt zu finden und fragen sich vielleicht, ob eine Anmeldung zu dem Programm ohne Arzt überhaupt funktioniert. Aber das ist eben das Gute an RV Fit – man kann die Präventionsmaßnahme direkt online und ganz unkompliziert beantragen. Man braucht also nur eins: einen Internetzugang. Unter www.rv-fit.de meldet man sich mit seinen Adressdaten sowie der Rentenversicherungsnummer ganz einfach an. Die Einrichtung, in der man das Programm durchführen möchte, kann selbst ausgewählt werden. Wenn man die mehrtägige Auszeit zu Beginn und am Ende der Maßnahme also etwas weiter entfernt durchführen möchte, ist das kein Problem. Unabhängig davon ist es möglich, die Trainingsphase in einer anderen Einrichtung als die Start- und Auffrischungsphase durchzuführen. Die Anmeldung ist daher also wirklich sehr einfach.
Nichtsdestotrotz sollte man sich jedoch vorher informieren, ob man das Programm überhaupt beantragen kann. Grundsätzlich ist jeder, der mindestens ein halbes Jahr vor der Anmeldung rentenversicherungspflichtig beschäftigt war, dazu berechtigt. Auf der Internetseite findet man dazu aber auch viele Informationen.
Sie haben sich gleich online angemeldet – wie ging es dann weiter? Wann haben Sie die Kostenzusage erhalten? Konnte es unmittelbar danach schon losgehen?
Bereits nach 3 Wochen habe ich den Bescheid zur Kostenzusage von der Deutschen Rentenversicherung erhalten. Daraufhin habe ich mich mit der Patientenverwaltung in Verbindung gesetzt und einen Termin zum Start vereinbart. Das ging alles recht schnell von statten.
Das Trainingsprogramm umfasst Elemente zu Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. Wie werden diese Elemente in das Programm integriert? Wie verläuft der Start des Programms?
Grundsätzlich gibt es vier Phasen. Die erste Phase findet 3 bzw. 5 Tage ganztägig ambulant oder stationär statt. Inkludiert ist in dieser Zeit die Verpflegung in der Einrichtung.
Begonnen wird mit der Aufnahmeuntersuchung durch einen Arzt, welcher auf Basis der Befunde das Trainingsprogramm individuell festlegt. Das Programm in der ersten Phase umfasst überwiegend Elemente zur Bewegung im Rahmen von Gruppentherapien ergänzt um Entspannungsverfahren, Seminare und Ernährungstherapie. Die Bewegungstherapien sind dabei sehr vielseitig – mit Wassergymnastik über Nordic Walking, Dehnung, Medizinische Trainingstherapie sowie z.B. Wirbelsäulengruppen sind viele Bereiche abgedeckt. Am Ende der Woche geht man noch einmal zur Abschlussuntersuchung und lässt die Erfolge der Woche Revue passieren.
Das Programm läuft ja berufsbegleitend ab. Wie kann man sich das in seinem Alltag vorstellen?
Für die Start- und Endphase muss der Teilnehmer von seinem Arbeitgeber freigestellt werden, da es sich hier um einen ganztägigen Aufenthalt in einer Klinik handelt. Er erhält dabei Lohnfortzahlung.
Die zweite Phase „Regelmäßig trainieren“ läuft dann berufsbegleitend ab und kann auch in einem anderen Reha-Zentrum, am besten nahe des Wohn- oder Arbeitsortes, durchgeführt werden. Einmal wöchentlich hat man dann in der Rehaklinik Miriquidi über 12 Wochen Training. Dies beinhaltet Medizinische Trainingstherapie und Wassertherapie. Auch hier gibt es am Ende eine Abschlussuntersuchung.
Nach dieser zweiten Phase schließt sich dann für weitere 12 Wochen das individuelle Hausübungsprogramm an. Unter dem Motto „Motiviert dranbleiben“ lernt man, wie man mit geringen Mitteln zuhause fit bleiben und Prävention betreiben kann.
Wenn diese Zeit beendet ist, beginnt nach Rücksprache mit der Patientenverwaltung die letzte Phase „Auffrischen“. Sie ist wieder vor Ort in der Klinik der Anfangsphase durchzuführen und beinhaltet vor allem Elemente zur Bewegung, z.B. Wassergymnastik, Medizinische Trainingstherapie und Walking. Das Programm wird mit einer Abschlussuntersuchung final beendet.
Haben Sie schlussendlich noch ein paar allgemeine Hinweise für Teilnehmer?
Zunächst sollten Interessenten auf jeden Fall wissen, dass das Programm für sie kostenfrei ist, da die Kosten direkt von der DRV übernommen werden. Man kann also in seine Gesundheit nachhaltig investieren und trotzdem sparen. Die Fahrtkosten kann man sich am Ende mit einem Pauschalsatz von der DRV erstatten lassen.
Außerdem sollte man das Programm gut mit seinem Alltag vereinbaren können. Dafür sucht man sich am besten vor allem für die zweite Phase einen Trainingsort, der nahe dem Arbeits- bzw. Wohnort liegt und richtet sich einen festen Wochentag für das Training ein. Üblich ist die Durchführung am Nachmittag, aber nach Rücksprache, besonders für Schichtarbeiter, kann man auch vormittags trainieren. Hierfür unbedingt die Öffnungszeiten des Gesundheitsstudios beachten.
Frühestens 1 Jahr nach Beendigung der Präventionsleistung kann man das Programm erneut beantragen.
RV Fit ist für alle absolut empfehlenswert, die etwas für ihre Gesundheit tun möchten und es sich zeitlich ermöglichen können.
Danke, Pfleger Michael, dass Sie sich die Zeit für das Interview genommen haben!
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