Wiesenbader Vital-Blog

N°1 | Chefarzt Dr. med. Weidauer: Reha in Thermalbad Wiesenbad

Herr Dr. Weidauer
Hallo liebe Wiesenbad-Freunde, heute treffe ich unseren Chefarzt Herrn Dr. med. Enrico Weidauer. Als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist er auf das medizinische Gebiet des Bewegungsapparates spezialisiert und unterstützt Patienten verschiedenster orthopädischer Leiden in ihrem täglichen Reha-Prozess. Ich habe einige Fragen an ihn zum Thema „Rehabilitation“ in der Rehaklinik Miriquidi in Thermalbad Wiesenbad.

Badefrau: Herr Dr. Weidauer, wie lange sind Sie schon in der *Rehaklinik Miriquidi* tätig?  

Herr Dr. Weidauer: Ich arbeite hier seit 2011. Chefarzt bin ich seit 2016.

Badefrau: Was ist das Besondere an der Rehaklinik Miriquidi?

Herr Dr. Weidauer: Ich werde nie den Satz einer langjährigen Patientin vergessen:

„Wenn ich hier hereinkomme, spüre ich die Seele von Wiesenbad.“

Und das beschreibt unsere Klinik Miriquidi ganz gut – das Vertraute, die Ruhe, das Persönliche.

Zum einen denke ich da an unsere Struktur. Als kleine Einheit können sich Mitarbeiter als auch Patienten im Vergleich zu großen Klinikketten einfacher und intimer mit der Klinik identifizieren. Durch unsere patientenorientierte Arbeit beschäftigen wir uns eingehend mit den Anliegen unserer Gäste und setzen auf individuelle Heilungsprozesse.  

Zum anderen macht uns vor allem eins aus: die Naturverbundenheit. Unsere ländliche Lage macht es unseren Patienten im Vergleich zu großen Städten und Industriegebieten leichter zur Ruhe zu kommen. Unsere waldreiche Umgebung unterstützt das Immunsystem und lädt dazu ein, bewusst für eine Zeit lang abzuschalten und aufzutanken – gewappnet zu sein für den Alltag.

Natürlich trägt auch unser Thermalwasser durch den schmerzlindernden und entspannenden Effekt einen erheblichen Anteil zur Unterstützung unserer Patienten und ihrer körperlichen Leiden bei.

Eine weitere Besonderheit liegt in unserer Spezialisierung auf Krankheitsbilder wie das Post-Polio-Syndrom und Skoliose. Viele unserer Kollegen arbeiten schon sehr lange in der Klinik, wodurch sie einen immensen Erfahrungsschatz im Umgang mit diesen speziellen Krankheitsbildern mitbringen. Ausgezeichnet als „Schroth Best-Practice-Kompetenzzentrum“ sind wir deutschlandweit die einzige Klinik, die Therapie für Skoliose-Patienten auf Grundlage der bewährten Technik von Katharina Schroth durchführt.

Badefrau: Wie bereitet man sich bestmöglich auf eine orthopädische Reha vor?

Herr Dr. Weidauer: Aus Erfahrung heraus kann ich hier sagen: die Vorgeschichte und Biografie eines Patienten ist für die Gestaltung eines nachhaltigen Reha-Prozesses essentiell. Daher kann ich den Tipp geben, zur Reha alle Vorbefunde (Röntgenbilder etc.) auch selbst mitzubringen, um die Zeit effektiv zu nutzen.

Badefrau: Findet während der Reha auch theoretische Wissensvermittlung statt? Werden den Patienten Übungen für Zuhause mit an die Hand gegeben?

Herr Dr. Weidauer: Eine Reha bei uns findet stets unter dem Grundsatz der Berücksichtigung des Bio-Psycho-Sozialen Modells statt. Demnach spielt die ganzheitliche Betrachtung des Patienten und seiner persönlichen Ressourcen eine immense Rolle. Im Rahmen unserer Seminare wird den Patienten Werkzeug mit an die Hand gegeben, wie sie Selbsthilfe nach der Reha im Alltag betreiben können und ihre Ressourcen bestmöglich nutzen. Innerhalb psychologischer Beratung erfährt der Patient darüber hinaus wertvolle Ratschläge zur Krankheitsbewältigung. Auch während der unterschiedlichen Therapien werden dem Rehabilitanden Beweglichkeits- und Sportübungen mit an die Hand gegeben. Es ist unser großes Ziel, jedem Patienten individuelle Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen – sowohl physisch als auch im psychosozialen Kontext.

Badefrau: Was ist Ihr Geheimtipp für einen guten Reha-Erfolg?

Herr Dr. Weidauer: Ganz entscheidend für einen guten Reha-Erfolg ist meiner Meinung nach die Geisteshaltung, die ein Patient mitbringt. Ich empfehle jedem offen für eine ganzheitliche Herangehensweise zu sein. Unser Körper ist keine Maschine, kein Auto, das wir in die Reparatur geben und dann wieder fahren können. Man sollte offen für Neues sein, z.B. Therapieansätze, die wir vorher noch nicht kannten. In Thermalbad Wiesenbad wollen wir dazu einladen, sich in erster Linie mal wieder um sich selbst zu kümmern, sich mit seiner Person zu beschäftigen und das gewöhnliche Tempo zu entschleunigen. Meiner Meinung nach kann man mit dieser Ehrlichkeit zu sich selbst sehr viel erreichen.

Vielen Dank, Herr Dr. Weidauer, für das Gespräch und dass Sie uns einen Einblick zum Thema *Rehabilitation in der Rehaklinik Miriquidi* gegeben haben!

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